Dieser Anblick! Ich bin jedes Mal aufs Neue überwältigt von Primošten. Nun habe ich das ehemalige dalmatinische Fischerdorf an einem sonnigen Oktobertag besucht. Und ja, es war fast Badewetter – zumindest bis zu den Knien.
Doch was macht Primošten so einzigartig? Der Ort, 27 km südlich von Šibenik, ruht auf einem malerischen, ehemaligen Inselchen! Dieses wurde durch einen Steg mit dem Festland verbunden. Bekannt ist der Ort, neben seiner malerischen Lage, vor allem für seine Strände. Und für seine Weinberge in der Umgebung, in denen der autochthone Rotwein Babić gedeiht.
In Primošten selbst lässt es sich schön durch die steingepflasterten Gassen bummeln, ein Eis essen und in einem der vielen Restaurants den Abend ausklingen lassen. Wunderbar entspannt ist ein Bummel entlang der Uferpromenade: Von dort fällt der Blick auf unzählige Segelboote auf der Adria – und auf einen unvergesslichen Sonnenuntergang.
Geparkt wird außerhalb, denn die Altstadt ist autofrei. Es gibt einen größeren Parkplatz bei der Einfahrt in die Stadt, sowie Stellplätze entlang der Uferpromenade Ulica Bana Josipa Jelačića, die in der Saison jedoch kostenpflichtig sind. Für eine Stunde Parken in Primošten muss man 10 (Nebensaison) bis 20 Kuna (Hauptsaison) einplanen. Bis zur Altstadt sind es nur wenige Gehminuten.
Wunderschöne Strände machen Primošten zu einem beliebten Badeort in Kroatien
Diesen Strand mit feinem Kiesel und Sand findet man vor dem Zugang zur Altstadt: Die Stelle war früher zunächst eine Zugbrücke, dann eine Brücke und wurde schließlich zu einem Damm ausgeweitet. Lässt man die Altstadt von Primošten hinter sich, wird der Strand breiter – und bietet viele Freizeitmöglichkeiten wie Tretbootverleih.
Durch das kleine Stadttor hindurch, gelangt man zu einem Platz mit Cafés, Restaurant und der Touristeninformation Primošten (Turistička zajednica općine Primošten), dem Trg biskupa Josipa Arnerića. Romantiker zweigen links ab zur Uferpromenade, die den Altstadthügel umrundet, und sichern sich einen schönen Platz, um den Sonnenuntergang zu beobachten.
Wer sich zunächst einen Überblick über die Altstadt verschaffen möchte, sollte den Platz überqueren: Zwei Straßen ziehen sich am gegenüberliegenden Ende den Hang hinauf und führen zum höchsten Punkt der Stadt. Die Ulica Svetog Jurja linkerhand zweigt in die Ulica Put Briga ab, an einigen Restaurants und Souvenirgeschäften vorbei – unter anderem am empfehlenswerten Imbiss GIRICA. Dessen Spezialität sind frittierte kleine Fische (“girice”), die mit fluffigem Weißbrot serviert werden.
Vom Altstadthügel hat man den schönsten Ausblick auf Primošten
Die Straße zieht sich weiter bergan zu einem Highlight, das Ihr keinesfalls verpassen solltet: Die Kirche des hl. Georg (Sveti Juraj) thront mit ihrem mächtigen Kirchturm oben auf dem höchsten Punkt der Altstadt. Errichtet wurde sie im 15. Jh. Ein Blick in die Kirche lohnt aufgrund des schönen Deckenmalerei und aufgrund eines schmucken Seitenaltars (oftmals nur am Vormittag oder zu den Gottesdiensten geöffnet).
Neben der Kirche befindet sich ein Friedhof mit einem traumhaften Ausblick auf die Adria und die Landzunge Raduča, auf der sich auch das Hotel Zora erstreckt – das einzige in der Stadt. Die beiden beliebten Strände Velika und Mala Raduča in Hotelnähe sind im Sommer gut besucht.
Läuft man die Ulica Rudina Biskupa Josipa Arnerića hinunter, kommt man an mehreren sehenswerten Natursteinhäusern vorbei. Einige haben charmante Hinterhöfe, teils mit üppigem Grün, teils ein wenig verwunschen und vergessen. Achtet doch einmal auf die steingedeckten Dächer, die ohne Mörtel und Co. aufgeschichtet wurden. Was für eine Leistung!
Ein Abstecher zu den berühmten Weingärten von Primošten lohnt sich
Wieder unten, lohnt sich ein Abstecher zu den Weingärten von Primošten in Bučavac Veliki, etwa 3 km südlich: Das besondere dieser eigentlich unwegsamen, schwer zu bewirtschaftenden Fläche ist deren Parzellierung. Die Weingärten werden von Trockenmauern umzäunt und sind in 56 kleine Parzellen unterteilt. Aus der Vogelperspektive wirkt das besonders malerisch – sicher habt Ihr schon ein Foto davon gesehen. Die Weingärten sind so berühmt, dass sie für das Unesco-Weltkulturerbe vorgeschlagen wurden. Ein kleiner Weg führt von der Marina Kremik dorthin. Dort könnt Ihr auch parken (gegen Gebühr). Die Weingärten sieht man von der Marina aus besonders gut, ein Pfad führt auch dorthin – im Oktober waren die Reben allerdings schon geerntet.
Genug gesehen? Was liegt nun näher, als den Abend bei einem Glas Babić in einem der Restaurants in Primošten ausklingen zu lassen? Življeli.